Anwesende Stätten : Deutschland: Anrode, Heisterbach, Maulbronn, Bronnbach, Neukloster, Pforta ; Belgien: Aulne, Clairefontaine, Clairefontaine Cordenoy, Grandpré, Herkenrode, Villers ; Italien : Chiaravalle della Colomba ; Schweden : Skokloster, Vreta ; Spanien: Oia, Piedra ; Portugal : Alcobaça, São Cristóvão de Lafões; Frankreich: Aumône ou Petit Cîteaux, Beauvais (grange de), Bouchet, Breuil-Benoît (Le), Cherlieu, Cîteaux, Clairmont, Collège des Bernardins, Crête (La), Etoile (L’), Fontaine-Guérard, Fontaine-Jean, Noirlac, Pontigny, Prée (La), Preuilly, Royaumont, Signy, Val (Le), Valmagne, Vaucelles, Vauluisant
Vertretene Stätten : Deutschland : Altenberg, Altzella, Arnsburg, Bebenhausen, Bredelar, Buch, Ebrach, Eberbach, Hardehausen, Herrenalb, Kamp, Marienstatt, Marienthal, Salem, Schöntall St Marienthal ; Belgien : La Paix-Dieu ; Schweden : Askeby ; Frankreich : Aulps, Barbery, Bonnefont, Bonport, Escaladieu, Koad Malouen, Langonnet, Relecq (Le), Timadeuc
Begrüßung
Der Präsident begrüßt besonders :
– Die Verantwortlichen aus Politik, historischer und archäologischer Wissenschaft, der Kultur und des Tourismus des Rates des Departements Aube.
– P. Vladimir Gaudrat, Abt von Lérins, zugleich eingeladen als Präsident von ARCCIS (Association pour le rayonnement de la culture Cistercienne) ;
– Die neuen Mitglieder der Charte
– Die Mitglieder der Vereinigung « Renaissance de Clairvaux », die mit Jean François Leroux in großartiger Weise diese Generalversammlung vorbereitet haben.
– Die Redner, die nach dem geschäftlichen Teil der GV sprechen werden. Dies sind : P. Vladimir Gaudrat (Abt von Lérins), Régis Martin (Eigentümer der Abtei Breuil Benoit und einer der Chefarchitekten der « Monuments Historiques »), Bernard Peugniez (Freund der Abtei Vaucelles und Autor des « guide routier de l’Europe cistercienne »), Frau Ana Pagarà (ernannte Generaldirektorin der Abtei Alcobaça) und Jean-François Leroux, unser Ehrenpräsident.
Er dankt ihnen dafür, zum Erfolg dieser GV beitragen zu wollen, ebenso jenen, die den harten Kern der Mitgliedsstätten ausmachen und auch heute zugegen sind : Maulbronn, Heisterbach, Preuilly, Clairefontaine, Fontfroide, Valmagne, etc.
70 Abteien sind anwesend oder vertreten. Der Präsident betont, dass die Verschiedenheit der Mitgliedsstätten von Bedeutung ist :
– Verschiedenheit der Eigentümer (Staat, öffentliche Vereinigungen, Regionen, laikale oder religiöse Institutionen, Privatbesitzer, etc.),
– Verschiedenheit der Sprachen und Länder,
– Verschiedenheit der Interessen (historisch, touristisch, religiös, architektonisch, etc.).
All das gibt uns eine Einzigartigkeit und einen ausserordentlichen Reichtum. Im Schoß einer Vereinigung miteinander verbunden zu sein und an ihren Erfahrungen (im Sinne der Leitung und Verwaltung, der Kommunikation etc.) teilzuhaben bewirkt, dass sich jeder als Bewahrer und Teilhaber eines großen europäischen Netzwerkes verstehen darf, das das materielle und immaterielle zisterziensische Kulturerbe repräsentiert.
Wer hätte sich vor 25 Jahren vorstellen können, dass es einmal ein solches Ereignis – eine nationale Gedenkfeier – zu einem solchen Thema – der 900ste Gründungstag der Abtei Clairvaux – in dem manchmal kritisch beäugten und nicht übersetzbaren « laizistischen » Frankreich geben könnte.
Aus französischer Sicht habe es in den vergangenen 25 Jahren nicht an starken Bezügen zu diesem Thema gemangelt. Man denke an die Zisterzienserausstellung 1990 in der Conciergerie in Paris; an das Kolloquium 1992 in Fontfroide, eine großartige Begegnung zwischen Historikern, Ordensangehörigen, Besitzern und Betreibern von Abteien. Man denke auch an « Citeaux ‘98 », wo über die touristische Vision hinaus, sich alle Kräfte der Region Burgund zusammenfanden, um über einige Monate hinweg an die Bedeutung der Zisterzienser für die Geschichte der Region zu erinnern. Heute, mit « Clairvaux 2015 » und seinen Begegnungen, Kolloquien, Ausstellungen, Führungen etc. gehen wir über das Bekannte hinaus. Der Präsident ist der Ansicht, dass das « année Clairvaux 2015 », eine Gemeinschaftsinitiative der Ministerien für Kultur und Justiz, des Generalrates des Departements Aube unseren Beifall verdient, da darüber hinaus alle relevanten Einrichtungen sich daran beteiligen können (Ordensleute, Wissenschaftler, Historiker, Eigentümer und Betreiber der zisterziensischen Abteien und Stätten).
Aus europäischer Sicht ist es wohl so, dass es in jedem Land einen anderen Kontext und eine andere Geschichte gibt. Obwohl es ein Ziel der CHARTE ist, diese zu begreiffen und daran teilzuhaben, wissen wird, dass wir noch weit entfernt sind von einem europäischen Gedenktag. Dennoch ist es ganz gewiss, dass wir als Mitglieder der CHARTE und als Verwalter dieses Kulturerbes, daran arbeiten dass unsere Stätten als ein lebendiges und angesehenes Kulturerbe im ganzen europäischen Raum beachtet werden.
Geschäftsberich GV 2014 / 2015
Vor drei Jahren haben wir es uns zum Ziel gemacht, einen Prozess zur Dynamisierung und Konsolidisierung unserer Gemeinschaft rund um zwei Ideen anzustoßen :
- Abfassung einer Charta der gemeinsamen Werte. Diese Charta der Werte wurde auf der GV in Clairefontaine verabschiedet. Sie hat den großen Vorteil, einige Prinzipien unseres gemeinsamen Engagements zu definieren und die uns ermöglichen im Sinne der Bewahrung und Inwertsetzung des uns übertragenen und einzigartigen zisterziensischen Erbes zu handeln. Der Präsident erinnert an die grundlegenden Artikel. Diese Charta ist auf einem 4seitigen Faltblatt, koordiniert von François Launay (Petit Cîteaux), in 11 Sprachen publiziert – dank der finanziellen Unterstützung durch Jacques Mortelmans (La Ramée), dem an dieser Stelle dafür ausdrücklich gedankt wird. Es ist in jeder unserer Stätten erhältlich und kann ebenso als PDF in allen 11 Sprachen von www.cister.net herunter geladen werden. Im Grunde ist dies ein effizentes und bemerkenswertes Referenzdokument.
- Aus dem 900sten Gründungsjubiläum Clairvaux soll ein Ereignis der individuellen und gemeinschaftlichen Kommunikation zur historischen Bedeutung unserer Abteien und Stätten und ihres Beitrages zur kulturellen Identität Europas von heute werden. Der Präsident drückt die Hoffnung aus, dass nach dem Kolloquium « Le temps long de Clairvaux », an dem auch einige Anwesende in den Tagen vor der GV teilgenommen haben, nach dem Vortrag in der Bibliothek von Clairvaux in der Mediathek von Troyes, nach der großen Ausstellung über Clairvaux, nach den verschiedenen Vorträgen im Verlauf der GV – das noch folgende Kolloquium Anfang September über die Wirtschaft der Zisterzienser nicht zu vergessen – dass wir mit all de malle notwendigen Elemente zur Hand haben werden um bei unseren Besuchern an dieses Jubiläum anknüpfen zu können (wir rechnen mit ca. 3 Millionen im Jahr) und daraus ein Ereignis von europäischer Bedeutung werden zu lassen.
Bericht über unsere Aktionen und Zielumsetzungen
Im Verlauf des vergangenen Jahres gab es drei Versammlungen des Verwaltungsrates, drei Vorstandssitzungen und Sitzungen der verschiedenen Kommissionen (internationale Beziehungen, Dokumentationen/wissenschaftl. Sammlungen zu den Zisterziensern, Intra-/Internet). Der Präsident dankt herzlich allen, die an diesen Treffen teilgenommen haben und denen, bei denen wir tagen konnten (La Prée, Villers) oder die uns Dienstleistungen zur Verfügung gestellt haben (Villers, Clairvaux), ohne die unsere Gemeinschaft nicht funktionieren könnte.
Neben der Vorbereitung dieser besonderen GV « Clairvaux 2015 », die uns das ganze Jahr sehr beschäftigt hat, gab es nachstehende Aktionen :
– Zwei Fortbildungen. Eine in Frankreich vom 26.-29. November 2014 in Citeaux, durchgeführt von Jean-François Leroux (60 Teilnehmer), die andere in Deutschland (die erste in deutscher Sprache) in der Abtei Marienstatt Ende Oktober 2014, durchgeführt von Georg Kalckert (28 Teilnehmer, darunter Neukloster, Buch, Bebenhausen, Bronnbach, Maulbronn, Eberbach und Heisterbach). Nach Ansicht der Teilnehmer waren diese sehr förderlich und motivierend. Seit der Gründung unserer Gesellschaft profitierten fast 700 Personen von dieser sehr beliebten Fortbildung, die es uns ermöglicht, notwendiges und hilfreiches Wissen weiterzugeben (Geschichte, Architektur, Wirtschaft, Einführung in die Ordensregel durch den Abt der beherbergenden Abtei) und den Geist der Charte spürbar werden zu lassen. Unsere nächsten Fortbildungen werden 2016 stattfinden – Orte und Datum liegen noch nicht fest.
– Die Begegnungen mit den lebendigen Abteien haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Nicht zuletzt mit den Abtein, die uns bei den Fortbildungen Gastfreundschaft gewähren (Cîteaux, Aiguebelle, Scourmont, Marienstatt). Auch dank der direkten Kontakte mit den Äbten P. Quenardel und P. Vladimir Gaudrat, die uns eingeladen haben, an den GV von ARCCIS (Association pour le Rayonnement de la Culture CIStercienne – Assoziation zur Förderung und Pflege der zisterziensischen Kultur) teilzunehmen. Ihnen verdanken wir auch den Kontakt zu P. Benoit, Abt von Timadeuc, der in einem Kolloquium mit den bretonischen Zisterzienserabteien münden könnte. Wir schlagen die Förderung dieser Kooperation vor und empfehlen, sich die Arbeiten von ARCCIS zu studieren (siehe www.arccis.org).
– Über andere Themen denken wir nach, doch gibt es noch keine konkreten, mitteilungsfähigen Fakten. Es geht hier besonders um die Themen, die von unserer Kommission für internationale Beziehungen bearbeitet werden (Verbindungen zu ERASMUS für Studentenaustausch, Ortseingangsbeschilderung in Zusammenarbeit mit dem Kulturpfad des Europäischen Rates, Zusammenarbeit mit Dolmetscherinstituten). Letztlich geht es auch die Kommission, die sich Gedanken über die Bewahrung und Nutzung wissenschaftlicher Sammlungen und Datenbanken zur Welt der Zisterzienser macht.
– Neue Technologien und Newsletter :
- Statistiken des Newsletter
- Bulletin 18 (Juni 2014) : 21 beitragende Stätten – 44 Meldungen
- Bulletin 19 (Oktober 2014) : 23 beitragende Stätten – 47 Meldungen
- Bulletin 20 (mars 2015) : 28 beitragende Stätten – Meldungen
- Statistiken zur Nutzung von cister.net :
- 2012 : 28.539
- 2013 : 27.976
- 2014 : 30.518 (+9%)
- Entwicklung eines Intranet: Festlegung eines Baumdiagramms auf der Basis der hinterlegten Daten (Zugriff reserviert für CA) :
- Mitgliederverzeichnis der Charte
- Informationen des Anmeldeformulars (thematische Beiträge auf Grundlage der Themenklassifikation des Bulletins)
- Status der Personen (Administrator oder nicht)
- Beitragsbilanz
- Teilnahme an GV
- Beitragsmahnungen
Perspektiven
Nach der dreijährigen Arbeit am Projekt « Charte 2015 », gibt der Präsident einen Ausblick darauf, wie sich Vorstand und CA die Zukunft der Charte vorstellen können:
- Wir hoffen, dass alle Mitgliedsstätten vor Ort aufgreifen mögen, was Clairvaux 2015 bedeutet : die Wiederbelebung des Interesses im weitesten Sinne für das zisterziensische Erbe (historisch, architektonisch, spirituell – materiell und immateriell). Dabei spielt es keine Rolle in welcher Form und mit welchem zeitlichen Aufwand dies geschieht – wir müssen uns die Zeit nehmen, um es gut zu machen.
- Wir möchten projektorientiert arbeiten. Nach den gemachten Erfahrungen mit der Konsensfindung und Ausarbeitung der Charta der Werte ist diese Arbeitsweise mit der Einbeziehung aller Mitglieder die geeignete Methode : gemeinsam definieren wir die Themen, um unsere zukünftigen Projekte zu erarbeiten. Wir denken, dass wir zum jetztigen Zeitpunkt der Überlegungen genügend Projekte für die nächsten fünf Jahre haben. Nicht nur hinsichtlich der Geschichte und der Spiritualität der Zisterzienser, sondern auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Situation unserer Mitgliedsstätten angesichts der kulturpolitischen Kürzung von Subventionen und öffentlicher Förderung.
- Wir möchten nachdenken über unsre Organisationsstruktur und unsere interne Kommunikation. Das ist eine grundlegende Frage, die sich IHREM Vortand und IHREM CA stellt. Wir glauben weiterhin an die Wohlgefälligkeit des Ehrenamtes, doch wir stoßen auch an dessen Grenzen. Wie kann man den zahlreich hinzukommenden neuen Mitgliedern begegnen, ohne sie zu enttäuschen ? Müssen wir uns nicht mehr mit den Mitgliedsstätten in der regionalen Nachbarschaft treffen, statt mit der Gesamtheit aller Mitgliedsstätten? Ohne Zweifel werden wir uns mit unseren Vorgehensweisen der Entscheidungsfindung und der Kommunikation dieser neuen Situation stellen müssen. Wir sind kein Unternehmen, sondern eine Organisation von ehrenamtlich Tätigen. Von daher wird der Prozess notwendiger Weise sehr komplex sein. Es bedarf einer Reflektion der Grundlagen. Das ist eine immense Herausforderung, an die wir ab heute bis zur GV in Bronnbach herangehen werden.
Bericht des Kassenwartes
Die Jahresrechnung ist vom CA befürwortet worden, sie sind im Bulletin veröffentlichet und während der Sitzung verteilt worden. Les chiffres ont été approuvés par le CA, publiés dans le bulletin, et distribués en séance. Erläuterungen und Darstellung unter www.cister.net/comptes2014
Abstimmungen
– Der Geschäftsbericht wurde einstimmig angenommen
– Der Kassenbericht wurde einstimmig angenommen
– Teilweise Erneuerung der Administratoren :
- Keine neuen Kandidaturen
- 6 Abteien werden zur Wiederwahl vorgeschlagen: Villers, Clairvaux, Herkenrode, Collège des Bernardins, Valmagne, La Prée
- Die Kandidaten werden einstimmig angenommen
Neue Mitgliedsstätten
Seit der letzten GV haben sich 15 neue Mitgliedsstätten angemeldet und wurden am Ende der GV vorgestellt : Franqueira, Meira, Montederramo, Rioseco, Huerta, Valldigna, Altzella, St. Marienthal, Herkenrode (Bauernhof), Scheunenhof der Abtei Aulne, Priorat von Salette, Herrevadskloster, Mount Saint Bernard Abbey, Hauterive und Jervaulx.