Sie sind hier:
Abteien > Deutschland > Baden-Württemberg > Frauental

Frauental

Frauental - Abbaye Frauental - Abbaye Frauental - Abbaye Idyllisch an einem Bach, der in 5 km Entfernung in die Tauber mündet, liegt Frauental in einer vom Muschelkalk geformten Landschaft („Hohenloher Ebene“). 1232 wurde das Frauenkloster durch die Brüder Konrad und Gottfried von Hohenlohe-Brauneck gegründet und nach der Übernahme in den Zisterzienserorden vom Männerkloster Bronnbach betreut. 1448 kamen die Vogteirechte an die fränkischen Hohenzollern, die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Diese lösten mit der Einführung der Reformation (1525) alle Klöster in ihrem Territorium auf. Frauental mit seinen weit verstreuten Besitzungen wurde in eine Domäne umgewandelt und von einem protestantischen Amtmann verwaltet. Hierzu wurde im Osten der Kirche 1584 der „Ansbacher Neubau“ (mit mehreren Hohenzollern-Wappen) errichtet. Ab 1670 entstand durch Ansiedlung von Bauern das Dorf Frauental, das 1810 als Teil des Oberamtes Creglingen an das Königreich Württemberg kam. Daher verläuft heute hier die Grenze zu Bayern.

Bauten: Nur die Kirche und der Ostflügel überlebten die Zerstörung im Bauernkrieg (1525). Chor und Langhaus der Kirche stammen aus der Gründungszeit. Die Nonnenempore unter flacher Holzdecke wird als Museum genutzt („vom Kloster zum Dorf“). Unter ihr befindet sich der schönste Teil der Kirche: eine dreischiffige, hallenartige Unterkirche, die durch eine Mauer vom Langhaus getrennt wird. Ihre dichtgedrängt stehenden Achteckpfeiler, die ein Kreuzrippengewölbe tragen, geben dem Raum eine feierliche Stimmung. Hier befand sich die Grablege der Hohenloher Stifterfamilie, deren Epitaphien im 18.Jahrhundert zerstört wurden. Die heute hier liegenden Grabplatten stammen von Amtmännern, die auch den barocken Taufstein stifteten. Genutzt wird dieser Teil der Klosterkirche als Raum für den evangelischen Gottesdienst.

Besondere Ausstattungsstücke sind im Chor eine spätgotische Figurengruppe und in der Unterkirche zwei Leichen (um 1750), deren Mumifizierung durch die Bildung von Kieselsäuregas erfolgte.

Im schmucklosen Ostflügel des ehemaligen Klosters wohnen straffällig gewordene Jugendliche, welche die Chance zu einer Ausbildung und damit zu einem nichtkriminellen Leben bekommen („Projekt Chance“). Hier führt ein Durchgang in den Kreuzgarten, wo Reste des ehemaligen Kreuzgangs zu sehen sind.

[ Zurück ]