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Haina

Haina - Abbaye
Die hessische Zisterzienserabtei Haina ist eine der besterhaltenen und kunsthistorisch bedeutsamsten mittelalterlichen Klosteranlagen in Deutschland. Eingebettet in die grünen Hügel des Kellerwaldes, liegt sie  nördlich von Marburg und unweit von Bad Wildungen im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Mit der frühgotischen Hallenkirche, dem idyllischen Kreuzgang und den historischen Klausur-Räumen vermittelt die Anlage noch heute eine anschauliche Vorstellung von der Lebens- und Gedankenwelt des Mittelalters. 

Gegründet wurde das Kloster 1188 von Mönchen aus Altenberg bei Köln zunächst auf der nahegelegenen Aulesburg, wie es der Stifter, Graf Poppo von Reichenbach und Ziegenhain, gewünscht hatte. Bald aber zog man um nach Haina ins besser geeignete Tal der Wohra. Dort wurde 1215 mit dem Bau der Kirche begonnen.  

Die Abtei war später eine der reichsten in Hessen und existierte bis zur deutschen Reformation, die 1517 von Martin Luther ausgelöst wurde. 1527 hob der hessische Landgraf Philipp der Großmütige (1504-67) alle Klöster auf, 1533 wurde Haina in ein Hospital umgewandelt und Teil einer Stiftung für Kranke und Bedürftige. Diese Einrichtung besteht, um zahlreiche neuere Bauten erweitert, bis heute fort und gehört zum Landeswohlfahrtsverband Hessen. Seit langem werden in Haina vor allem psychisch und geistig Kranke behandelt.   

Den Charakter der Anlage prägt nach wie vor der mittelalterliche Kern des Klosters. Die zwischen 1982 und 2012 aufwendig restaurierte Kirche gibt mit ihrer Kargheit einen guten Eindruck vom Ideal der zisterziensischen Schlichtheit. Im Chor, im Bernhardinischen Stil erbaut,  wird zudem in seltener Klarheit der Übergang von der Stilepoche der Romanik zur Gotik sichtbar.  Am Sockel formte man die Nischen noch mit romanischen Rundbögen; darüber erheben sich die hohen, lichtdurchfluteten Fenster mit gotischen Spitzbögen. Von herausragender Bedeutung sind auch die kostbaren Glasfenster und das Chorgestühl, die aus dem 13. Jahrhundert erhalten sind, sowie die dezente Farbgebung.


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